Wollen wir wirklich Veränderung?

"Die meisten Menschen innerhalb der NGOs wünschen sich Gleichheit, Frieden und soziale Gerechtigkeit. Aber sie lehnen radikale Veränderungen der Gesellschaft ab, und die, die sogar innerhalb des Systems arbeiten, benutzen die dominante Ideologie des Staates. Das bedeutet Verbindungen mit dem Staat zu unterhalten, selbst mit Militärdikaturen. Es bedeutet, nicht den freien Markt abzulehnen, sondern zu hoffen, dass er ein fairer Markt sei."
aus Mark Teufel - Thailand (2008)

Adam Curtis - Political Change (4:13)

#03 Under The Skin with Russell Brand & Adam Curtis - Do We Really Want Change? (1:17:00)

So erscheint Egoismus freundlich

Die Vorstellung des eigenen oder fremden Wohles wird mit Recht als ein Motiv des Wollens angesehen. Das Prinzip, durch sein Handeln die größte Summe eigener Lust zu bewirken, das ist, die individuelle Glückseligkeit zu erreichen, heißt Egoismus.

Diese individuelle Glückseligkeit wird entweder dadurch zu erreichen gesucht, dass man in rücksichtsloser Weise nur auf das eigene Wohl bedacht ist und dieses auch auf Kosten des Glückes fremder Individualitäten erstrebt (reiner Egoismus),

oder dadurch, dass man das fremde Wohl aus dem Grunde befördert, weil man sich dann mittelbar von den glücklichen fremden Individualitäten einen günstigen Einfluss auf die eigene Person verspricht,

oder weil man durch Schädigung fremder Individuen auch eine Gefährdung des eigenen Interesses befürchtet (Klugheitsmoral).

Der besondere Inhalt der egoistischen Sittlichkeitsprinzipien wird davon abhängen, welche Vorstellung sich der Mensch von seiner eigenen oder der fremden Glückseligkeit macht.

Nach dem, was einer als ein Gut des Lebens ansieht (Wohlleben, Hoffnung auf Glückseligkeit, Erlösung von verschiedenenübeln usw.), wird er den Inhalt seines egoistischen Strebens bestimmen.

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Rudolf Steiner - Die Philosophie der Freiheit, Kapitel IX, 1894,

RUDOLF STEINER ONLINE ARCHIV
http://anthroposophie.byu.edu
4. Auflage 2010

Wer erzählt uns welche Geschichte?

Die Geschichte vom privat generierten Wohlstand, der vom bösen Wolf, dem Staat, beschlagnahmt wird, und zwar im Auftrag der Gewerkschaften und der Arbeiterklasse, die ein soziales Auffangnetz benötigt, ist eine absurde Verdrehung der Wahrheit; nämlich dass Wohlstand im Kollektiv generiert wird und von Anfang an privat beschlagnahmt wird.

Varoufakis und Chomsky über Neoliberalismus (acTVism Munich)

https://www.youtube.com/watch?v=IhsIOD8g0Ng (15 Min)




Yanis Varoufakis
Die ganze Geschichte: Meine Auseinandersetzung mit Europas Establishment
Gebundene Ausgabe – 20. September 2017

Klappentext:
ls griechischer Finanzminister löste Varoufakis eine der spektakulärsten und kontroversesten Auseinandersetzungen der jüngsten politischen Geschichte aus, als er versuchte, die Beziehung seines Landes mit der EU neu zu verhandeln. Trotz der massenhaften Unterstützung seitens der griechischen Bevölkerung und der bestechend einfachen Logik seiner Argumente dass die gigantischen Kredite und die damit verbundene Sparpolitik, die seinem bankrotten Land aufgezwungen wurden, eine zerstörerische Wirkung haben hatte Varoufakis nur in einem Erfolg: Europas politisches und mediales Establishment in Rage zu versetzen. Aber die wahre Geschichte der damaligen Geschehnisse ist beinahe unbekannt, weil so vieles in der EU hinter verschlossenen Türen stattfindet.

In diesem couragierten Bericht deckt Varoufakis alles auf und erzählt die ganze Geschichte von waghalsiger Politik, von Heuchelei, Betrug und Verrat, die das Establishment in den Grundfesten erschüttern wird.

Dieses Buch ist ein Weckruf, die europäische Demokratie zu erneuern, bevor es zu spät ist.

Missing Link to Yanis Varoufakis - KenFM-Interview von Dirk Pohlmann
https://www.youtube.com/watch?v=7kLS06QtWNE (60 min)

Warum Bücher beißen müssen

"Es tut gut, wenn das Gewissen breite Wunden bekommt, denn dadurch wird es empfindlicher für jeden Biß. Ich glaube, man sollte überhaupt nur solche Bücher lesen, die einen beißen und stechen. Wenn das Buch, das wir lesen, uns nicht mit einem Faustschlag auf den Schädel weckt, wozu lesen wir dann das Buch? Damit es uns glücklich macht, wie Du schreibst? Mein Gott, glücklich wären wir eben auch, wenn wir keine Bücher hätten, und solche Bücher, die uns glücklich machen, könnten wir zur Not selber schreiben. Wir brauchen aber die Bücher, die auf uns wirken wie ein Unglück, das uns sehr schmerzt, wie der Tod eines, den wir lieber hatten als uns, wie wenn wir in Wälder verstoßen würden, von allen Menschen weg, wie ein Selbstmord, ein Buch muß die Axt sein für das gefrorene Meer in uns."

Franz Kafka, Briefe, 1902 - 1925

Gefunden in
Friedrich Schorlemmer - Eisige Zeiten. Ein Pamphlet, München 1998

Die Grundlagen unserer Gefühle

Es ist unser eigenes Gefühl des Interesses oder der Gleichgültigkeit, das zum bestimmenden Faktor für das Schicksal des Gegenstandes oder der Idee wird. Es ist nicht wichtig, ob Gegenstände und Ideen an und für sich gut sind. Von den Gefühlen, die wir erzeugen, hängt ihre Lebendigkeit für uns und ihre Wirksamkeit auf uns ab.

Wenn das Gefühl, mit dem wir einem auf uns gemachten Eindruck eines Gegenstandes oder einer Idee begegnen, Interesse ist, so hat es die gleiche Wirkung auf diese, wie das Sonnenlicht und die Luft auf die Pflanzen. Eine solche Idee wächst und gedeiht in unserem Leben.

Begegnen wir hingegen dem Eindruck eines Gegenstandes oder einer Idee mit Gleichgültigkeit, so welken sie dahin wie die Pflanzen in einem dunklen Keller.

Aus Interesse oder Gleichültigkeit erleben wir den Impuls zu Handlungen oder die Entscheidung, sich ihrer zu enthalten (letzteres ist in gewissem Sinne gleichwohl auch Handlung). Es sind also die „Zwillingsgefühle“ Interesse und Gleichgültigkeit der Antrieb zu den Handlungen und die Triebfedern, welche die Welt bewegen.

Das Interesse setzt die Kräfte der Anziehung und Abstoßung in Bewegung. Die Gleichgültigkeit aber verursacht das Hinwelken des Gegenstandes oder der Idee, auf die sie gerichtet ist, soweit es unsere Beziehung zu ihr betrifft.

Wenn unser Interesse an einem Gegenstand oder einer Idee die Kraft der Abstoßung hervorruft, so sind wir natürlich bestrebt, aus unserem Leben alles zu entfernen, was mit dem betreffenden Gegenstand oder der Idee zusammenhängt.

Zwischen der Tätigkeit der Abstoßung und dem bloßen Gefühl der Gleichgültigkeit besteht jedoch ein großer Unterschied. Vielleicht erklärt ein Beispiel die Tätigkeit der Zwillingsgefühle deutlicher.

Drei Männer gehen eine Straße entlang. Sie sehen einen kranken Hund. Er ist mit Geschwüren bedeckt und leidet sichtbar unter Qualen und Durst. Dies nehmen alle drei Männer durch ihre Sinne wahr. Nun kommt das Gefühl dazu. Zwei „interessieren“ sich für das Tier, den dritten lässt es „gleichgültig“. Er geht vorüber und überlässt den Hund seinem Schicksal. Die beiden anderen bleiben zurück. Sie interessieren sich beide, aber ihr Interesse äußert sich auf verschiedene Weise. Das Interesse des einen ist voller Anteilnahme und Hilfsbereitschaft, das ihn veranlasst, sich um das arme Tier zu kümmern, seine Schmerzen zu stillen und es gesund zu pflegen. In ihm hat das Gefühl des Interesses die Kraft der Anziehung wachgerufen. Das Interesse des anderen Mannes ist von anderer Art. Er sieht nur ein Bild, das ihm widerwärtig ist und wünscht, sich und die Welt so schnell wie möglich davon zu befreien. Er rät, das Tier sofort zu töten und zu begraben. In ihm hat das Gefühl des Interesses die zerstörende Kraft der Abstoßung wachgerufen.

Wenn das Gefühl des Interesses die Anziehungskraft wachruft und auf niedere Gegenstände und Begierden gerichtet ist, so wirken sich diese auf niedere Empfindungen aus, in denen - wie früher beschrieben wurde - die entgegenwirkende Kraft der Abstoßung tätig ist.

Aus dem Kampf der Zwillingskräfte - Anziehung und Abstoßung - entstehen all die Schmerzen und Leiden, die an unrechte oder fehlgeleitete Bemühungen geknüpft sind, mögen sie beabsichtigt sein oder nicht.

Daraus ersehen wir, wie äußerst wichtig das Gefühl ist, das wir in Bezug auf irgend etwas haben. Denn es erzeugt die Natur der Atmosphäre, die wir uns selbst schaffen.

Lieben wir das Gute, so erhalten und ernähren wir als „Schutzengel“ alles, was gut um uns ist. Im anderen Fall bevölkern wir unseren Weg mit „Dämonen“ unserer eigenen Schöpfung.

Spirituelles Europa


Verlagstext: Auf der Suche nach den spirituellen Traditionen Europas
»Wenn es uns in den kommenden zehn Jahren nicht gelingt, Europa eine Seele zu geben, es mit einer Spiritualität und einer tieferen Bedeutung zu versehen, dann wird das Spiel zu Ende sein«, warnte Jacques Delors, ehemaliger Präsident der EU-Kommission. Der Filmemacher Rüdiger Sünner ist seit drei Jahrzehnten auf der Suche nach spirituellen Traditionen Europas. In seinem Buch schildert er Begegnungen mit wichtigen Vorbildern und Inspiratoren.

Dabei beschäftigt er sich mit den spirituellen Visionen der Romantik, dem Mythenmissbrauch der Nazis, den Friedensmissionen des Schweden Dag Hammarskjöld, der Tiefenpsychologie des Schweizers C. G. Jung, der Anthroposophie des Österreichers Rudolf Steiner, der »Mystikerin« Dorothee Sölle, dem »Schamanen« Joseph Beuys und dem aus Rumänien stammenden Dichter Paul Celan. Mystik und Mythologie, die Traditionen der Gnosis, Kabbala, Alchemie, die Welt der Kelten, Germanen und die Sagen rund um den Heiligen Gral: Sein Buch umkreist ein »Geheimes Europa«, dessen Themen abseits des kulturellen und religiösen Mainstreams liegen.

Die sich daraus ergebenden Impulse könnten auch Bausteine für ein künftiges Europa sein, das mehr ist als nur ein Wirtschaftsverbund, sondern eine besondere Seelenlandschaft. Bedeutsam für Rüdiger Sünner ist dabei immer auch die Fragestellung, was die spirituellen Impulse dieses »Geheimen Europa« für die Bewältigung unserer gegenwärtigen Probleme leisten können.

Eindrucksvolle Begegnungen mit großen Dichtern und Denkern
Der besondere Zauber der Seelenlandschaft Europas

»Europa ist eine Seelenlandschaft, wo es ein eigenes Wetter gibt, wo es ein eigenes Licht gibt, wo eigene Lieder gesungen werden, wo eigene Geschichten erzählt werden.« Wim Wenders

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Die Ziele allen Wissens

Ich glaube einen Grundzug unseres Zeitalters richtig zu treffen, wenn ich sage: der Kultus des menschlichen Individuums strebt gegenwärtig dahin, Mittelpunkt aller Lebensinteressen zu werden. Mit Energie wird die Überwindung jeder wie immer gearteten Autorität erstrebt. Was gelten soll, muss seinen Ursprung in den Wurzeln der Individualität haben.

Abgewiesen wird alles, was die volle Entfaltung der Kräfte des Einzelnen hemmt. „Ein jeglicher muss seinen Helden wählen, dem er die Wege zum Olymp hinauf sich nacharbeitet,“ gilt nicht mehr für uns. Wir lassen uns keine Ideale aufdrängen; wie sind überzeugt, dass in jedem von uns etwas lebt, das edel ist und wert, zur Entwicklung zu kommen, wenn wir nur tief genug, bis in den Grund unseres Wesens, hinabzusteigen vermögen.

Wir glauben nicht mehr daran, dass es einen Normalmenschen gibt, zu dem alle hinstreben sollen. Unsere Anschauung von der Vollkommenheit des Ganzen ist die, dass es auf der besonderen Vollkommenheit jedes einzelnen Individuums beruht. Nicht das, was jeder andere auch kann, wollen wir hervorbringen, sondern, was nach der Eigentümlichkeit unseres Wesens nur uns möglich ist, soll als unser Scherflein der Weltentwicklung einverleibt werden.

Niemals wollten die Künstler weniger wissen von Normen und Regeln der Kunst als heute. Jeder behauptet ein Recht zu haben, das künstlerisch zu gestalten, was ihm eigen ist. Es gibt Dramatiker, die lieber im Dialekt schreiben, als in einer von der Grammatik geforderten Normalsprache.

Keinen besseren Ausdruck kann ich finden für diese Erscheinungen als den: sie gehen hervor aus dem bis aufs Höchste gesteigerten Freiheitsdrang des Individuums. Wir wollen nach keiner Richtung abhängig sein; und wo Abhängigkeit sein muss, da ertragen wir sie nur, wenn sie mit einem Lebensinteresse unseres Individuums zusammenfällt.

Ein solches Zeitalter kann die Wahrheit nur aus der Tiefe des menschlichen Wesen schöpfen wollen. Von Schillers bekannten zwei Wegen:
„Wahrheit suchen wir beide, du außen im Leben, ich innen
In dem Herzen, und so findet sie jeder gewiss.
Ist das Auge gesund, so begegnet es außen dem Schöpfer,
Ist es das Herz, dann gewiss spiegelt es innen die Welt.“
wird der Gegenwart vorzüglich der zweite frommen. Eine Wahrheit, die von außen kommt, trägt immer der Stempel der Unsicherheit an sich. Nur was einem jeden von uns in seinem eigenen Innern als Wahrheit erscheint, daran mögen wir glauben.

Weise Sprüche des Zauberers Dumbledore

„Es ist der Wert der Überzeugung, der den Erfolg ausmacht. Nicht die Anzahl der Anhänger.“

„Viel mehr, als unsere Fähigkeiten sind es unsere Entscheidungen, die zeigen, wer wir wirklich sind.“

„Die Stimme eines Kindes, egal wie ehrlich und aufrichtig, ist bedeutungslos für jene, die verlernt haben zuzuhören.“

„Harry, dass du so leidest beweist, dass du noch immer ein Mensch bist! Dieser Schmerz gehört zum Menschsein.

„Die Wahrheit ist etwas Schreckliches und Schönes zugleich und sollte daher mit großer Umsicht behandelt werden.“

„Aber glaubt mir, dass man Glück und Zuversicht selbst in Zeiten der Dunkelheit zu finden vermag. Man darf nur nicht vergessen ein Licht leuchten zu lassen.“

„Es verlangt einiges an Mut, sich seinen Feinden entgegenzustellen, doch genauso viel, den eigenen Freunden in den Weg zu treten.“

„Es ist nicht gut wenn wir unseren Träumen nachhängen und vergessen zu leben.“

„Harry, bedaure nicht die Toten. Bedaure die Lebenden, und besonders all diejenigen, die ohne Liebe leben.“

„Das ist das Problem: Die Menschen haben den Hang, genau das zu wählen, was am schlechtesten für sie ist.“