Kann ich auch!

Das hätte ich auch hingekricht, sagt sich so leicht. Blöd nur, dass Picassoses schnellen Strichwischen einige Jahrzehnte handwerklich astreiner Schaffensart voraus gingen. Trozdem ist der Trend seltsam, Gestaltung aussehen zu lassen, als könnte man es nicht besser.

Ich kann es auch wirklich nicht besser. Aber so, als könnte ich es besser, krieg ich es auch nicht hin. Und das mach ich jetzt einfach mal: So - siehe Bild - sieht es also aus, wenn ich so tue, als könnte ich etwas nicht, tue aber nicht so, als könnte ich es besser, und mache es trotzdem. Wem die Geschichte, die das Bild zeigt, nicht auf den ersten Blick ins Gehirn geschossen kommt, dem sei noch kurz mit einer prufessinalen Interpunktion geholfen:

Das Bild dokumentiert auf harmonische Weise die Lebendigkeit der modernen Kunstrichtung, die unter keinem Begriff bisher komplett oder ansatzweise begrifflich erfasst niedergeschrieben werden konnte. Alle Elemente, des Bildes, erinnern stark an Einflüsse aus anderen, stilprägenden, epochalen Stilrichtungen einer bestimmten Richtung, die vor der Wende zur modernen Prägung  wahrgenommen worden hätte sein können. Es dann aber während des Krieges nicht schaffte. Und auch später nicht bis zu Existenz vordrang.

Wahrnehmung kann man wahrnehmen

Im oberen Bildabschnitt, oberhalb des unteren Bildabschnitts, sieht der Betrachter mit seinen Augen betrachtend das mystische Motiv des lebendigen Mondes. Deutlich ist, dass dem Ebendiesem durch die postfrühindustrielle Errungenschaft, der Kettensäge, querschnittsgeteilt in den Ganzkörperkopf gesägt wird.

Unterhalb der mittleren Mitte vermag der Betrachter vorerst zu schmuzeln, bevor er erkennt und erstarrt, um gleichwohl direkt im Anschluss wiederwillig zu verschwinden, um blinzelnd wahrzunehmen, dass es tatsächlich sich jawohl um eine Art stelzbeiniges Geflügeltier handeln muss, welches der Maler im Sinne hatte abzubilden - um der Biologie wegen.

In der Bewegung erstarrte dynamische (hier fehlt ein Wort, glaube ich - bitte prüfen)

Im Gesicht des Fahrers des kleinen Traktors, der gefährlich auf das Bauernhaus mit schnuckeligem Kräutergarten zudonnert, spiegelt sich, ganz offensichtlich, die Verzweiflung einer ganzen Generation.

Auffallend ist, dass das gesamte Kunzwerk mit nur einem einzigen eigenen Filzerstift aus türkisfarbener Vollfarbe entwickelt und umgesetzt ist. Ja einfach ist.

Nicht zuletzt zum Rand des Bildes kommend: Am linken Bildrand erkennt das geübte Auge des gebildeten Kunstkenners das Symbol des kackenden Arsches mit noch schwebender Kackwurst, deren Dynamik dem Bild seinen strahlenden Charakter nahezu aufdrückt.

Für Kenner: Bild oben ist nicht Original, sondern Fotografie des Originals. Das Original ist selbst das Original. Und das Foto wiederum ist das Original-Foto des Original-Bildes, das hier natürlich nicht im Original, weil kopiert, zu sehen ist.

Wie geil ich fotografieren kann, habe ich also auch schon gelegentlich gezeigt. Aber hey, ich kann auch noch ein paar Fotos hochladen, die voll unkonventionell sind, wenn mich jemand zwingt. Aber vorsichtig übrigens. Geld ist kein Zwang. Für Geld mach ich nur Sachen, die freiwillig Spaß machen.

P.S. Für Die Taille Liebhaber: Die beiden Punkte auf dem Bild haben keinen wahrhaftigen Sinn. Sie sind fröhlich ins Geschehen geschwappte Eigenheiten.